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1309. Februar 10. Breslau.

VIII yd. Febr.

Heinrich, Bischof von Breslau, verkauft sammt seiner Kirche in Geldverlegenheit, da ihm zur Einlösung seines verpfändeten, aber der Kirche wie dem ganzen Ottmachauer und Neisser Lande nöthigen Schlosses Caldensteyn (über Kaltenstein, jetzt Ruine, vgl. A. Peter, Burgen und Schlösser im Herzogth. Schles., Teschen 1879 I. 102-111 und die schles. Lehnsurk. edd. Grünhagen und Markgraf II. nach dem Register) von beweglicher Habe Nichts zur Verfügung steht, unter Zustimmung seines Breslau er Kapitels, die beiden bischöflichen Güter Smolicz (Schmolitz) und Novacow (Nowag) um 645 M. an seinen Getreuen Gerard Werkmeister, Bürger von Neisse, mit allem Rechte und aller Herrschaft unter Vorbehalt eines Pfennigs vom Gerichte, während Gerard racione scultecie sive locacionis et racione dominii 2 Pfennige haben soll, aber unter Gewährung auch des Kirchenpatronats von Nowag und unter der Verpflichtung zur Vertheidigung des Ottmachauer und Neisser Landes im Kriegsfalle mit einem gerüsteten Streitrosse zu dienen. Drei Jahre lang soll der Bischof ein Rückkaufs-recht der Güter für die erhaltene Summe haben.

Z.: die Herren Heinrich Propst, Johann Dechant, Heinrich Archidiakon, Veit Kantor, Johann Kustos, Friedemann Kanzler sämmtlich vom Bresl. Domstift, Nikolaus v. Bancz Archidiakon v. Liegnitz, Mag. Konrad bischöfl. Offizial, Peter v. Waltdorf, Mag. Meynard und Cristan Bresl. Domherren, Mag. Arnold Archidiakon v. Glogau.


Der älteste uns erhaltene Text der Urk. findet sich in dem ältesten Neisser Lagerbuche des Bresl. Staatsarchives (f. 10b) und dann von späterer Hand fol. 12. Abschriften des XV. Jahrh. besitzt auch das Bresl. Stadtarchiv (Parritius).


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.